Trauma
Viele Menschen erleben Traumata in ihrem Leben. Manche aufgrund einmaliger Ereignisse (z.B. bei einem Unfall, einem Todesfall, einer Operation), manche durch wiederkehrende Misshandlung (
z.B. Vernachlässigung in der Kindheit oder Missbrauch).
Um die Person zu schützen, nimmt das Gehirn das schreckliche Ereignis nur als Splitter unvollständig auf. Aber dieser Schutz, so sinnvoll er zunächst ist, hat den Nachteil, dass das
Ereignis nicht als erzählbare Erinnerung gespeichert wird. Infolgedessen versucht das Gehirn immer wieder, diese Begebenheit zu verarbeiten. Dadurch kann es u.a. zu Übererregungszeichen (z.B.
unkontrollierte Wutausbrüche) und zu Flashbacks (blitzartiges Herausfallen aus der Realität in die traumatische Situation) kommen, die den Alltag beeinträchtigen. Man kann in bestimmten
Situationen nicht mehr zwischen hier und jetzt, dort und damals unterscheiden.
Der Traumatisierte und auch die ihm Nahestehenden können sich viele Reaktionen nicht erklären. Deshalb wird schnell das Urteil "unnormal / verrückt" gefällt. Sowohl von der traumatisierten Person
als auch von der Umwelt. Ein fataler Kreislauf beginnt: Werden diese Symptome nicht behandelt, verschlimmern sie sich.